Brustwarzen-Piercing

Brustwarzenpiercing

Brustwarzen-, Nippelpiercing

Das Piercen der Brustwarze - Nippelpiercing - ist bei beiden Geschlechtern beliebt und verfügt über eine lange Geschichte.

Das Brustwarzenpiercing, allgemein auch als Nippelpiercing bekannt, wird durch die Brustwarze gestochen und kann sowohl von Männern als auch Frauen getragen werden. Neben ästhetischen Gründen wird häufig auch die Empfindlichkeitssteigerung genannt, welche zur Stimulation genutzt werden kann. Entgegen der allgemeinen Befürchtung kann eine Frau oftmals auch dann stillen, wenn Sie zuvor ein Brustwarzenpiercing stechen ließ. Der Schmuck sollte während des Stillens aufgrund der Verschluckungsgefahr jedoch entfernt werden.

Brustwarzenpiercing - Geschichtliche Hintergründe

Der Schmuck war unter einigen Stämmen im Gebiet des Golfes von Mexiko bereits vor etlichen Jahrhunderten vertreten, meist wurde dieser von den Männern getragen. Im Norden Algeriens sollen zudem Frauen eines Berberstammes Schmuck im Bereich der Brustwarzen getragen haben.

Die frühesten Berichte aus dem europäischen Raum gehen auf das 14. Jahrhundert zurück. Überlieferungen zufolge war es in adligen Kreisen unter den Frauen üblich, ihr tief ausgeschnittenes Dekolleté sowie teilweise die Brustwarzen zu präsentieren. Prinzessin Elisabeth von Bayern soll den Trend begründet haben, bei welchem die Brustwarzen mit Diamantenringen oder goldenen Ketten verziert wurden.

Um 1890 kam in der adligen Oberschicht in London und Paris Brustschmuck in Mode, welcher an einem Piercing befestigt war.

In den 1970er Jahren verbreitete sich das Piercing langsam in der Piercingszene, in den darauffolgenden zehn bis zwanzig Jahren rückte es durch die sogenannte Modern-Primitive-Bewegung immer mehr in den Fokus der Bevölkerung. Seit den 1990er Jahren steigt die Nachfrage unaufhörlich, mittlerweile zählt das Brustwarzenpiercing mit zu den beliebtesten Piercings weltweit.

Das Stechen beim Brustwarzenpiercing

Die Hautregion wird zunächst desinfiziert, zudem kann es bei Männern erforderlich sein, die gewünschte Stelle zu rasieren. Anschließend wird die Ein- und Ausstichstelle markiert und mit einer Klemmzange fixiert, damit der Piercer die Nadel exakt ansetzen kann. Wurde der Kanal gestochen, wird das Erstpiercing eingesetzt, welches bis zum Vollenden des Heilungsprozesses stecken bleibt.

Die Heilungsdauer und Pflegehinweise

Die Heilungsdauer kann ein bis sechs, in schwerwiegenden Fällen bis zu zwölf Monate betragen. Bei schwerwiegenden Infektionen dauert es generell länger, während bei richtiger Hygiene und Pflege auch vier Wochen möglich sind.

Vermeiden Sie enge Kleidung und schützen Sie das Brustwarzenpiercing mithilfe eines Pflasters, wenn Sie Sport betreiben oder zu Bett gehen. Achten Sie beim Duschen darauf, dass möglichst keine Seifen oder Ähnliches an die Wunde geraten, und verzichten Sie auf Schwimmbäder sowie Saunen. Viel Schlaf und ausgewogene Ernährung unterstützen den Körper zusätzlich von innen heraus beim Heilungsprozess. Die Wunde sollte mehrmals täglich mit geeigneten Lösungen gespült werden. Sollte es dennoch zu starken Entzündungen, Schwellungen oder Infektionen kommen, ist ein Besuch beim Arzt oder Piercer unumgänglich.

Schmuck für das Brustwarzenpiercing

Oftmals wird ein Barbell, Curved Barbell oder Ball Closure Ring verwendet, wobei das Material mindestens eine Stärke von 1,6 Millimetern aufweisen sollte. Als Material empfiehlt sich immer PTFE, da es weich ist, sich dem Stichkanal sehr gut anpasst und als hautfreundlich gilt. Zwar müssen Stäbe aus PTFE häufiger ersetzt werden, das Material ist jedoch meist nicht allzu teuer. Auch Schmuck aus Chrirugenstahl oder Titan ist sehr beliebt und fast überall mit verschiedenen Motiven sowie in allen Farben erhältlich.