Helix Piercing

Helix Piercing

Helix Piercing

Bei dem Helix Piercing handelt es sich um einen Knorpelpiercing

Das Helix Piercing eroberte in den 1990er Jahren durch die Popkultur die westlichen Kreise und erfreut sich seitdem an einer großen Beliebtheit bei Frauen und Männern. Als Helix wird der von Haut bedeckte, wulstartige Knorpel am oberen Rand der Ohrmuschel bezeichnet, durch welchen das gleichnamige Piercing gestochen wird.

Traditionsreiches Helix Piercing

Das Helix Piercing in seinem jetzigen Auftreten erreichte den westlichen Kulturkreis zwar erst vor rund zwanzig Jahren, aber ähnliche Formen haben ihre Wurzeln in Afrika, Nordamerika sowie Südostasien vor geraumer Zeit geschlagen. Der Ohrschmuck steht dort symbolisch oftmals für Reichtum, Reife oder Schönheit. In Afrika ist das traditionelle Helix Piercing sehr weit verbreitet und reicht von Gruppierungen in Westafrika (beispielsweise den Lobi, Dogon oder Fulbe) über Ostafrika (Samburu, Massai, Pokot) bis in den Südwesten Äthiopiens und den angrenzenden Sudan. Die sogenannten Kikuyu aus Kenia sind für ihren besonders großen Ohrschmuck an der Helix bekannt. In Nordamerika wird das Piercing von Indianerstämmen wie den Iowa, Pawnee, Kansa und Oto getragen. Die Ohrkanten der Dayaks in Südostasien zieren meist Klauen und Eckzähne von Leoparden und Bären als Zeichen ihres sozialen Ranges, Jäger sollen dadurch zusätzlich Furcht einflößend wirken.

Helix Piercing - Die Heilung

Grundsätzlich können Sie das Helix Piercing auf zwei Wegen einsetzen lassen: entweder mittels einer Piercingnadel oder mit dem sogenannten Punchen. Beim Punchen wird das Gewebe bzw. der Knorpel ausgestanzt, beim Verwenden eines peripheren Venenkatheters wird es lediglich durchstochen.

Da es sich beim Helix Piercing um einen Knorpelpiercing handelt, sollten Sie der Wunde mehrere Monate Zeit geben, um abheilen zu können. Im Schnitt dauert der Prozess drei bis sechs Monate, jedoch kann es im Einzelfall auch bis zu zwölf Monate beanspruchen. Lassen Sie das Loch punchen, kann die Heilungszeit deutlich verkürzt werden und beträgt durchschnittlich nur noch zwei bis vier Wochen, da der Druck auf der Wunde viel geringer ist. In den ersten Tagen ist es besonders wichtig, wenig Druck auf das Piercing auszuüben. Vermeiden Sie enge Mützen und schlafen Sie - wenn möglich - nicht auf der frisch gestochenen Seite. Frische Luft tut der Wunde besonders gut, Seifen, Duschbäder oder Ähnliches sollten möglichst nicht an das Ohr gelangen. Auch der verlockende 'Spieltrieb' sollte unterdrückt werden, um eine Reizung zu verhindern. Verkrustungen sollten Sie niemals trocken mit den Fingern abkratzen, verwenden Sie zum Reinigen ein sauberes Wattestäbchen und Wasser beziehungsweise tröpfeln Sie eine spezielle Lösung darauf, die Ihnen Ihr Piercer sicher mitgeben wird. Um dem Verwachsen mit dem Gewebe entgegenzuwirken, drehen Sie mehrmals am Tag, mit gewaschenen Händen, ganz langsam und äußerst vorsichtig am Helix Piercing.

Die Schmuckwahl nach dem Heilungsprozess

Während des Heilungsprozesses verbleibt das Erstpiercing in der Helix und darf weder ausgetauscht noch selbstständig gekürzt werden. Das Erstpiercing ist oftmals ein gerader Barbell mit 1,2 bis 1,6 Millimetern Materialstärke, welcher Druck auf die Wunde und somit eine Gefahrenquelle für Entzündungen reduziert. Danach können Sie jedoch unterschiedlichen Schmuck präsentieren, zum Beispiel Ball Closure Ringe (Klemmkugelringe), Labret Stecker oder einen Circular Barbell (Hufeisenringe). Der Schmuck sollte zum Stichkanal passen, zu dünne oder dicke Stäbe würden zum Verkleinern oder Weiten des Stichkanals führen.